Schöne Golfplätze

Torsten Giedeon • 31. Oktober 2022

Was ist ein schöner Golfplatz?

Hier gebe ich Antworten auf Fragen, die vielleicht manche Golfspieler / Golfspielerin bewegen.


Was ein schöner Golfplatz ist? Schwierige Frage. Was ist für Sie ein schöner Golfplatz?

 

Als ehemaliger Tourspieler und heutiger Teaching-Pro habe ich natürlich schon auf vielen Golfplätzen überall auf der Welt gespielt und sie kennenlernen dürfen … oder müssen.

 

Einmal habe ich auf der European Tour in Südafrika gespielt. Super Hotel, der Golfplatz war sehr, sehr spaßig, er war anspruchsvoll und es war wichtig, sich eine Spielstrategie für jede Spielbahn zu überlegen – am besten rechtzeitig vorher. Natürlich muss man sie dann auch einhalten und nicht einfach darauf loszuspielen. Aber darüber schreibe ich ein anderes Mal. Auf dem Platz in Südafrika jedenfalls hat es mir wirklich gut gefallen, da der Platz herausfordernd war. Das mag ich. Aber das sahen nicht alle so. Genaugenommen stand ich mit meiner Einschätzung ziemlich alleine da. „Der Gary-Player-Platz ist viel zu anstrengend und schwer!“ Das war die generelle Meinung. Na ja, ich habe auch ziemlich gut gespielt und dann macht jeder Platz irgendwie Spaß, oder nicht?

 

Ein ‚schöner‘ Golfplatz – so ist es nun einmal – ist für jeden etwas anderes. Hinzu kommt, der gleiche Platz kann an einem Tag toll sein und an einem anderen Tag, unter anderen Bedingungen, die Hölle. Das ist eben so. Aber genau das ist doch der Grund, warum Golf so ein faszinierendes Spiel ist.

 

Der Architekt ist für mich nicht unbedingt entscheidend für einen ‚schönen‘ Golfplatz. Jack-Nicklaus-Plätze sind ein gutes Beispiel dafür, dass das nicht so relevant ist, weil seine Plätze so unterschiedlich sind. Ein eindeutiges Fazit lässt sich bei seinen Plätzen nicht ziehen. Zum Beispiel der Lärchenhof bei Köln. Ein typischer European Tour Platz. Eher breitere Fairways, aber tückisches Rough und geschickt platzierte Hindernisse. Trotzdem kann jeder darauf Spaß haben, egal wie gut oder schlecht er ist. Der PGA National mit der Bear Trap dagegen ist nach dem Umbau durch Jack Nicklaus einer der schwersten Plätze, die es überhaupt gibt. Aber nicht erst seit diesem Umbau. Nicht umsonst wurde darauf 1983 der Ryder-Cup ausgetragen. Beide Plätze sind für mich ‚schöne‘ Plätze, aber auf dem PGA National hat man definitiv mehr Spaß, je besser man ist – und dann ist das natürlich der ‚schönere‘ Platz.

 

Es ist ganz simpel. Für die meisten Golfspieler ist ein ‚schöner‘ Platz ein Platz, auf dem sie gut scoren. Mir persönlich ist dieser Aspekt ziemlich egal – zumindest, wenn es um die Verteilung der Auszeichnung ‚Schöner Golfplatz‘ geht. Mir ist es viel wichtiger, dass nicht eine Spielbahn wie die andere, sondern der Platz abwechslungsreich ist. Alten Baumbestand finde ich immer schön, aber wenn der Platz zu hügelig ist, ist das eher nichts für mich. Schräglagen mag ich nämlich überhaupt nicht. Die Plätze von Gary Player zum Beispiel gefallen mir deshalb ausgesprochen gut. Sie sind anspruchsvoll, aber fair und keine Spielbahn ist wie die andere. Oder der Platz in Valderrama, Andalusien. Kurz, tricky, schwere Annäherungen. Das ist doch was. Liegt man auf der falschen Seite vom Grün, kann man sich das Par direkt abschminken, egal wie gut man ist. Aber natürlich ist es toll, einen phantastischen Platzzustand zu erleben. Würden Sie nicht auch lieber auf perfekten Untergründen spielen wollen?

 

Ganz besonders spannend und interessant finde ich es auf vielen Plätzen im Sommer, wenn sie keine Fairwaybewässerung haben. Das sind Bedingungen, die Golf ursprünglich erlebbar machen. So war es früher im Sommer schließlich überall. Da musst Du ganz anders spielen. Wenn das Gras nicht mehr wächst, weil es zu heiß ist und man von blanken Stellen spielen muss, ist der exakte Ballkontakt wichtig, um auf das Treppchen zu kommen.

 

Wir kennen das alle. Ja, alle, natürlich auch ich. Man schlägt fett oder toppt den Ball und der rast als Dackeltöter über das Grün hinaus. Und wenn man den ‚bump-and-run‘ nicht beherrscht (den flachen Schlag mit wenig Spin, der kalkulierbar länger rollt), ist man sowieso nur noch mit der Ballsuche beschäftigt.

 

Aber natürlich, je nach persönlichem Anspruch kann der ‚schöne‘ Platz auch ganz anders definiert werden. Tiger zum Beispiel – so wird zumindest gesagt – trainiert gerne bei schlechtesten Bedingungen wie starkem Regen und Windböen. Aber das macht er natürlich nicht unbedingt um einen ‚schönen‘ Platz zu genießen, sondern einfach, weil er besser gerüstet sein möchte, wenn es ums Gewinnen geht. Da ist dann die Motivation einfach eine andere.

 

Bei schlechtem Wetter ist übrigens der Caddy ausgesprochen wichtig. Er sorgt dafür, dass der Spieler und das Equipment trocken bleiben. Das ist ein extrem großer Vorteil.

 

Wenn man Ire ist, kann man wahrscheinlich auch auf einen guten Caddy verzichten. Alle Iren zumindest, die ich auf der Tour kennengelernt habe, waren super Schlecht-Wetter-Golfer. Sie waren es gewohnt, im Regen zu spielen. Schlechtes Wetter war für sie völlig egal – im Gegenteil.

 

Also, noch einmal. Wann ist ein Golfplatz ‚schön‘? Ja, klar: Wetter, Jahreszeit, das ist sicherlich immer wichtig, wenn man einen Golfplatz genießen möchte. Und ja, ein ‚schöner‘ Golfplatz sollte auch ganz gut gepflegt sein. Aber am Wichtigsten ist es doch, dass ich mich auf dem Platz wohl fühle. Ganz simpel – oder ist das bei Ihnen anders? Und das geht auf ganz vielen Plätzen in Deutschland. Für mich persönlich ist der Platz in Refrath, im Golf- und Landclub Köln, wo ich unterrichte, in vielerlei Hinsicht herausragend. Aber ich spiele auch gerne auf Sylt und auf dem Winston-Golfplatz. Oder in Falkenstein, auf dem A-Rosa bei Berlin (übrigens ein faszinierend schwerer Nick-Faldo-Platz), in Kitzbühel und natürlich auf ganz vielen anderen Plätzen.

 

Wir haben in Deutschland wirklich viele schöne Golfplätze, die ein Besuch wert sind. Dabei ist Deutschland keine klassische Destination für Golfreisen. Das ist eigentlich erstaunlich, denn wir haben sehr viele unterschiedliche Plätze, die häufig gar nicht so teuer sind und von denen jeder sein individuelles Alleinstellungsmerkmal hat und interessant ist. Es muss kein Leading-Course sein. Hauptsache, man fühlt sich willkommen und die Greenkeeper verstehen ihr Handwerk. Und schließlich kommt es ja auch darauf an, mit wem man spielt. Da Golf für die meisten eine Freizeitbeschäftigung ist, ist es für das Genießen eines schönen Golfplatzes meines Erachtens mindestens genauso wichtig, angenehme Flightpartner zu haben. Wenn das nämlich nicht passt, dann kann man schon allerhand erleben. Was das auf der Tour bedeuten kann, schreibe ich ein anderes Mal.

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Sabrina kenne ich bereits seit vielen Jahren. Sie erzählte mir einmal, dass es ein sonniger Samstagmorgen war, als sie zum ersten Mal einen Golfschläger in die Hand nahm. Ihre beste Freundin Marie hatte sie überredet, statt des üblichen Fitness- mit anschließendem Café‑Besuchs einmal etwas Neues auszuprobieren. Wider Erwarten spürte sie schon beim ersten Schwung ein Prickeln in den Fingerspitzen – eine Mischung aus Neugier und Begeisterung. In meiner Karriere habe ich das schon oft gehört und auch selbst kennengelernt. Dieses Gefühl ist etwas wirklich Besonderes. Gesundheit beginnt im Grünen Sabrina merkte schnell, dass Golf viel mehr ist als ein bloßer Freizeitsport. Beim langsamen Spaziergang von Loch zu Loch legte sie an ihrem ersten Golf-Vormittag mehr als fünf Kilometer zurück, ohne es als Anstrengung zu empfinden. Die sanften Weiten der Anlage strafften ihre Muskulatur, hielten Rücken und Gelenke in Bewegung und brachten ihr Herz‑Kreislauf‑System in Schwung. Die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht taten nicht nur gut, sondern ließen auch den Stress des Arbeitsalltags verblassen. Konzentration und Achtsamkeit Irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ihr bewusst wurde, dass der nächste Schlag nicht mehr nur vom Zufall abhing, sondern von ihrer inneren Ruhe. Sabrina lernte bewusst zu atmen, ihren Blick zu fokussieren und den Ball bewusst wahrzunehmen – eigentlich eine Meditation in Bewegung. Besonders deutlich ist es bei Golfern, wenn sie den Ball gut treffen und genau das hat auch Sabrina festgestellt: Es wird eine Energie frei, die man ansonsten nicht kennt. Eine wirklich sensationelle Erfahrung. Gemeinschaft und Lebensfreude Damals traf Sabrina am 9. Loch auf eine Gruppe Hobbygolfer, die sie herzlich einluden, mit ihnen eine Runde zu spielen. Ihr wurde plötzlich bewusst, wie viel Spaß es macht, mit anderen auf dem Platz unterwegs zu sein und sich kleine Wettkämpfe zu liefern: Wer lag näher am Loch? Wer traf den Baumstamm? Sabrina fühlte sich schnell wohl unter Golfern und ihre Neugier auf mehr Spaß und Erlebnisse war entfacht. Mentale Stärke & persönliches Wachstum Auf der Driving Range, wo man Schläge übt, stellte sie fest: Jeder Schlag ist Chance und Herausforderung zugleich. Manche Bälle flogen weit, andere landeten unterm Busch. Doch statt Frust lernte Sabrina , gut mit Rückschlägen umzugehen, ihre Technik zu hinterfragen und es beim nächsten Mal besser zu machen. Golf wurde für sie Sinnbild für Lebenskunst: Ziele setzen, Strategien entwickeln, fokussiert bleiben – und dabei nie den Spaß verlieren. Business und Netzwerken Kurz darauf lud ihr Kollege Thomas sie zu einem Charity‑Turnier ein. Geschäftspartner, Vorstandskollegen und potenzielle Kunden spielten zusammen, tauschten Visitenkarten zwischen den Schlägen und knüpften echte, persönliche Kontakte – weit ab vom Konferenzzimmer. Golf ist mehr als ein Spiel und fasziniert jedes Mal aufs Neue. Es vereint unglaublich viele positive Aspekte und hält fit bis ins hohe Alter. Wer das einmal erlebt hat, versteht, warum Golf Lebensfreude schenkt.
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